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Die Geschichte des Bergbaus in der Region Seiffen

Bereits im 12. Jahrhundert durchzog der von Halle/Saale über Sayda nach Most/Brüx führende Böhmische Steig, auch Alte Salzstraße genannt, das Gelände des späteren Seiffener Winkels. Die Besiedlung, die hier mit Unterstützung der Zisterziensermönche aus dem nahen böhmischen Kloster Osek/Ossegg geschah, begann um 1200. Der Böhmische Steig, der damals wohl einzige Pass in diesem Gebiet, führte die ersten Siedler direkt in den späteren Seiffener Winkel.

Zu Beginn mussten sie den Wald roden, der das hiesige Terrain, wie auch weite Teile des gesamten Erzgebirges zu dieser Zeit bedeckte. Dazu setzte man auch Glashütten ein. Die Glashütte Frauenbach I im gleichnamigen Tal bei Neuhausen, die in die Zeit um 1200 datiert wird, ist die älteste bislang nachweisbare Glashütte im Erzgebirge.

Bergbau wird hier das erste Mal 1324 mit Cynsifen urkundlich erwähnt.43 Ob damit bereits eine Siedlung oder lediglich eine reine Zinnseife bezeichnet wurde, bleibt noch offen. Jedoch erhielt der Bergflecken Seiffen von dieser frühesten urkundlichen Erwähnung seinen Namen.

Der Seiffener Winkel ist ein Beleg dafür, dass der erzgebirgische Bergbau die Glashütten nicht vertrieb, sondern sie aufgrund der immer notwendig werdenden Holzselektionen lediglich dezimierte und einen festen Platz einnehmen ließ. Beide Gewerke existierten über Jahrhunderte nebeneinander. Die mehr als zehn Glashütten, die über 600 Jahre allein im Seiffener Winkel im Umgang waren, befanden sich stets in unmittelbarer Nähe des Seiffener Bergbaues. Die Heidelbacher Glashütte, deren Fluren an die Seiffens rainten, arbeitete seit ihrer Gründung 1488 bis 1826 ebenfalls in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bergbau und all dessen notwendigen Folgeeinrichtungen, wie Zinnhütten und Pochwerke.

Beim Zinnseifen wird erzhaltige Erde in ein Flussbett geworfen. Durch Absenken der Fließgeschwindigkeit mittels Dämmen aus Geäst setzen sich die schweren Zinngraupen auf dem Flussbett ab, während das leichtere, taube Gestein den Damm passiert. Die so „ausgeseiften“ Zinngraupen wurden nun weiterverarbeitet. Bis um 1780 betrieb man im Seifenbach Zinnseifen. Auch der um 1460 beginnende Untertagebergbau galt hauptsächlich dem Zinn, aber auch Eisen und Kupfer wurden hier abgebaut. Den hiesigen Bergbau betrieben anfangs hauptsächlich Eigenlehner.

Mit dem 30-jährigen Krieg sank die Ausbeute der Bergwerke enorm, vor allem, da durch Kriegseinwirkungen die Bergbauanlagen zerstört wurden. Bald danach wandten sich wieder zahlreiche Einwohner dem Bergbau zu und bereits 1686 wurde die erste Knappschaftsordnung für Seiffen und Heidelberg erlassen. Darüber hinaus richtete um 1600 die Grundherrschaft von Schönberg auf Purschenstein ein Bergamt in Seiffen ein. Es war das kleinste Bergamt Sachsens, dem lediglich drei Beamte angehörten.

1725 erlebte der Seiffener Zinnbergbau mit einer Ausbeute von mehr als 400 Zentnern Zinn seinen Höhepunkt. Danach kam es zwar zu einigen Neuanfängen, die nun hauptsächlich von Gewerkschaften getragen wurden, sie brachten jedoch keinen größeren Erfolg. Somit fand der Seiffener Bergbau – sieht man von einigen Versuchen der „Wismut“ nach dem 2. Weltkrieg ab – 1849 sein Ende. (A. K.)

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