Foto: Matthias Kaden

Foto: Deutsche Fotothek

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Bergbau in der böhmischen Stadt Sankt Katharinaberg

Wie auf der sächsischen Seite des Erzgebirges werden auch in Böhmen seit Jahrhunderten Bodenschätze verschiedener Art abgebaut. Zu Bedeutung gelangte zum Beispiel die von Seiffen etwa 10 Kilometer entfernt liegende Bergbaustadt Sankt Katharinaberg (Hora Svaté Kateřiny). 

Der erste Stolln soll durch meißnerische Bergleute um 1300 aufgefahren worden sein. Die Familien von Bergau und von Kolditz, die damals auch Burgherren der Stadt Graupen waren, wurden Eigentümer des Katharinaberger Gebiets und Förderer des Bergbaus. Die zum Ende des 14. Jahrhunderts entstandenen Anlagen  wurden 1429 durch die Hussiten zerstört. Bis zu ihrem Wiederaufbau vergingen etwa 60 Jahre. 

Dann aber wuchs  die Bergbaustadt Katharinaberg rasant. Kurz nach 1500 entstand am Marktplatz ein Bergamt. Seine Zuständigkeit umschloss das Gebiet Grünthal – Natschung über Kallich nach Görkau, im Süden von Görkau über Tschernitz, Obergeorgenthal, Oberleutensdorf bis Langewiese, im Osten längs des Fleyhbaches bis Fleyh und von dort westwärts über Göhren, Einsiedl, Gebirgsneudorf zurück nach Grünthal. Unter Sebastian von der Weitmühl, zu dessen Besitzungen auch die Herrschaften Komotau und Schloss Brüx gehörten, erlebte Katharinaberg seine eigentliche Blüte. Im Ortsteil Grund betrieb er ein Kupferbergwerk. Erz kam in die Saigerhütte ins sächsische Grünthal zur Weiterverarbeitung. Etwa um die gleiche Zeit soll am Berg das erste Silber gefunden worden sein. Bald kam die Kunde vom großen „Berggeschrei“ auch in andere Bergreviere. Der fortschreitende Bergbau erforderte immer mehr Kapital. Ab 1539 floss auch ausländisches Kapital in das Bergstädtchen. Die beiden großen Zechen waren die „Katharinazeche“ und die „Nikolaizeche“.  

Im Dreißigjährigen Kriege war der  Katharinaberger Bergbau rückläufig. Die Verfolgung der Protestanten und grundherrlichen Schikanen waren so nachhaltig, dass ab 1628 die tüchtigsten Arbeitskräfte abwanderten. Im 18. Jahrhundert erholte sich die Bergstadt wieder, jedoch wurden ab 1760 die Erze immer ärmer. Der Versuch, den Abbau in die Tiefe vorzutreiben, stieß wegen des aufkommenden unterirdischen Wassers auf immer größere Schwierigkeiten. Ebenso erging es den Bergleuten im sächsischen Seiffen (u.a. Orten) zu jener Zeit. Auch Kriege verhinderten größere wirtschaftliche Investitionen. So ging es 1786 mit dem Bergbau in Katharinaberg zu Ende. 1807 wurde er eingestellt. In den hiesigen Stolln wurde Kupfer, Silber, Eisen, Blei, Arsen, Zinn und Zink gefunden. (ctb)

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