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Foto: Deutsche Fotothek

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Bergbau in Deutschkatharinenberg und Deutschneudorf

In Deutschkatharinenberg, unmittelbar an der böhmisch-sächsischen Grenze, gehen die ersten bergbaulichen Nachrichten auf den Anfang des 16. Jahrhunderts zurück. Im Jahre 1514 lieh der Bergmeister Donat Seifert einen Erbstolln direkt gegenüber der „von Herrn Sebastian-Fundgrube“. 1519 wurden an Bürger Saydas Fundgruben am „Kupperberg“ verliehen. Herzog Heinrich der Fromme trat persönlich als Lehnsträger  auf. Er erhoffte sich scheinbar einen ebensolchen Bergse-gen, wie ihn die gegenüberliegende böhmische Seite unter der Herrschaft von Sebastian von der Weitmühl erlebte. 

100 Jahre später, im Jahre 1620, wurden dem Faktor der Saigerhütte Grünthal, August Rohdte die „Fortuna-Fundgrube“ und die „Pallas-Fundgrube“ verliehen. Kurz darauf bekam er auch die Genehmigung für den Bau eines Wassergrabens (Fortunagraben) und eines Poch- und Waschhauses, zur Aufbereitung der Erze. In Deutschneudorf, das 1651 erstmals mit der Bezeichnung „Naudorff unterm Catterbergk“ urkundlich erwähnt wird, errichtete Rohdte zur Unterstützung seines Drahthammers im nahen Rothenthal einen Hochofen. Fachleute zu dessen Betrieb kamen als Glaubensflüchtlinge aus dem böhmischen Katharinaberg herüber. Nach dem Dreißigjährigen Krieg und dem Tod August Rohdtes wurde der Betrieb des „Hohen Ofens“ eingestellt. 

Um 1720 wurde die „Fortunazeche“ gegründet, die Kupferkies und Malachit abbaute. Die Bergwerksanteile (Kuxe) hielten hauptsächlich die Familien von Schönberg auf Purschenstein, Rohdte und Lingke aus Rothenthal und von Lobkowitz in Böhmen. Ab 1643 verarbeitete die Gesellschaft ihr Kupfererz selbst zu Schwarzkupfer, in einer eigenen Schmelzhütte. Die Veredlung zu Feinkupfer erfolgte in der Grünthaler Saigerhütte (siehe Seite 77). Der Erfolg der Zeche hielt einige Jahrzehnte an, ließ dann aber nach, weil die Fundstätten weniger ergiebig waren. Im Jahre 1880 versuchte das Königreich Sachsen, von Seiffen und Deutschkatharinenberg aus, eine Wiederbelebung. Die Arbeiten wurden aber schon nach kurzer Zeit wieder eingestellt.

Das Wasser des „Fortunagrabens“, der oberhalb des späteren Bahngleises verlief, trieb vor der Elektrifizierung Deutschkatharinenbergs die Wasserräder von Drehwerken und Mühlen an. Auf dem Gelände der „Fortuna-Zeche“ siedelte sich zum Ende des 19. Jahrhunderts mehrere Holzfabriken an, so auch die Firma Zico (Zimmermann & Co). Als diese Firma im Jahre 1998 abgerissen wurde, stieß man auf das zugemauerte Mundloch  des „Fortunastollns“. Man begann anschließend, das alte Bergwerk freizulegen und im Herbst 2001 wurde es als Besucherbergwerk eröffnet. (ctb)

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