Bereits seit Ende des 16. Jahrhunderts waren die Glashütten angewiesen worden, vornehmlich schlechtes Holz zu verbrennen und damit die Waldflächen lediglich zu pflegen. Dies bedeutete jedoch nicht, dass den Wäldern Hege zugekommen wäre, die ihren Bestand erhalten hätte. Die theoretischen Grundlagen dazu wurden erst Anfang des 18. Jahrhunderts gelegt. Im Jahr 1713 erschien mit der Schrift des sächsischen Oberberghauptmannes Hans Carl von Carlowitz „Silvicultura oeconomica“ (Abb. 21), erste Gedanken über eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder. Was bedeutet, dass pro Jahr maximal so viel Holz geschlagen werden darf, wie auch in diesem Jahr nachwachsen kann. Aber er schrieb auch:
„In dieser Betrachtung nun/ und sonderlich wie die Bergwerke/ als das edler Kleinod und unschätzbare heilige Nahrungsmittel/bey Ew, Königl. Maj. Churf. Sächß. Landen/ wegen anscheinenden Holtz-Mangel künftig nicht in Abfall kommen soll.5“
Diese Zitat lässt erkennen, dass der Bergbau, des Kurfürsten Haupteinnahmequelle, immer noch im Mittelpunkt der sächsischen Waldwirtschaft steht und dem auch keine Einschränkung gegeben werden soll. Folgerichtig können sich die Wälder im 18. Jahrhundert nicht erholen. Lediglich fast unzugängliche Wälder, wie etwa bei Eibenstock, existieren zu dieser Zeit noch als naturnahe Wälder. Aber es fehlte auch eine Einrichtung, die das notwendige Wissen vermittelte. Dazu wurde Heinrich Cotta (1763 bis 1844) berufen, sein Wissen in einer anfangs privaten Lehranstalt, aus der 1816 die Königlich-Sächsische Forstakademie hervorging, weiterzugeben. Cotta reformierte das sächsische Forstwesen grundlegend, womit auch die Durchsetzung des Nachhaltigkeitsprinzips einherging.