Unser Wald – Nutzung, Zerstörung, Erholung
Die sogenannte Elstereiszeit vereiste Deutschland bis an den Fuß des Erzgebirges. Aber selbst im eisfreien Erzgebirge existierte nur eine geringe Vegetation. Erst vor etwa 2000 bis 3000 Jahren hatten sich unsere heutigen Baumarten wieder etabliert. Es dominierten die Buchenmischwälder und je nach Höhenstufen waren Eichen oder auch Tannen und Fichten vorhanden. Die Klassiker der Forstwirtschaft
Rodungen für die Besiedlung – 12. bis 15. Jahrhundert
Mit dem Beginn der Besiedlung des Erzgebirges im 12. Jahrhundert kamen vor allem Bauern aus den westlichen Gebieten des heutigen Deutschlands. Die Rodungen, die während dieser ersten Periode stattfanden, dienten hauptsächlich der Urbarmachung des Landes. Dazu wurden relativ schmale Landstreifen, Hufe genannt, vergeben, die an einem Wasserlauf begannen und sich ein paar hundert Meter lang
Rodungen für den Bergbau – 15. bis 17. Jahrhundert
Die zweite Rodungsperiode begann mit der Entdeckung zahlreicher Zinn- und Silberlagerstätten, so z. B. Altenberg 1445, Schneeberg 1470, Annaberg 1492 oder bei Marienberg 1519. Wiederum setzte ein Berggeschrei ein, das wesentlich mehr Personen anzog, als zu Beginn des Jahrtausends. Nun blieb es nicht bei der Gründung von Waldhufendörfern, vielmehr entstanden nun, vor allem im Westerzgebirge,
Rodungen der Exulanten – 17. bis 18. Jahrhunderts
Der 30-jährige Krieg war scheinbar ein Krieg zwischen den Konfessionen. Die während dieses Krieges beginnende bedingungslose Rekatholisierung führte dazu, dass viele evangelische Menschen Böhmen verließen und sich auch in Sachsen ansiedelten. Während dieses Krieges wurden zahlreiche Siedlungen verlassen und der Wald hatte sich diese nun freien Flächen wiedergeholt. Natürlich belegen diese Wüstungen auch, dass nun
Nachhaltige Waldwirtschaft
Bereits seit Ende des 16. Jahrhunderts waren die Glashütten angewiesen worden, vornehmlich schlechtes Holz zu verbrennen und damit die Waldflächen lediglich zu pflegen. Dies bedeutete jedoch nicht, dass den Wäldern Hege zugekommen wäre, die ihren Bestand erhalten hätte. Die theoretischen Grundlagen dazu wurden erst Anfang des 18. Jahrhunderts gelegt. Im Jahr 1713 erschien mit der
Erzgebirgischer Wald im Industriezeitalter
Bis zur Mitte des 19.Jahrhunderts stellten (Hader), die immer knapper wurden, den Grundstoff der Papierherstellung dar. Um 1843 erfand der aus Hainichen stammende Friedrich Gottlob Keller (1816 bis 1895) das Holzpapier, das die Industrialisierung, aber vor allem den Zeitungs- und Buchdruck auf der ganzen Welt wesentlich beförderte. Keller kaufte dazu in Kühnhaide bei Marienberg eine
Köhler
Der Wald lieferte früher neben Nahrungs- und Heizmittel, vor allem mit seinen Bäumen die Basis für ein immer technischer werdendes Leben. Glas, Pech und Holzkohle stellte man im Wald her. Während die Glasherstellung hier im Abschnitt 4.4. beschrieben ist, soll nun auch die Holzkohle- und Pechherstellung betrachtet werden. Dabei spielte natürlich auch der Transport des
Flößer
Bergwerke und Erzhütten waren neben den Glashütten große Holzfresser. Sie brauchten u. a. Grubenholz, Holz für Maschinen, wie Wasserräder, und Erzhütten brauchten es zum Schmelzen. Aber auch die Menschen, vor allem in den neu gegründeten Bergstädten, benötigten viel Holz zum Wärmen und Kochen. Während Glashütten mitten in die Wälder mit großen Holzvorräte gebaut werden konnten,
Pech gehabt
Pech, eine meist zähflüssige, schwarze Masse, ist der älteste Kunststoff der Welt, denn es wurde bereits vor 80.000 Jahre hergestellt. Noa dichtete damit seine Arche ab. Das Körbchen, in dem Moses kurz nach seiner Geburt auf dem Nil trieb, war mit Pech abgedichtet und beim Turmbau zu Babel nutze man Pech als Bindemittel zwischen den
Quellen, Literaturempfehlungen und Anmerkungen
Thomasius, Harald: Der Einfluß des Bergbaus auf Wald und Forstwirtschaft im sächsischen Erzgebirge bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. Tharandt 1995. Die Hauptinhalte der Rodungsperioden fußen auf Thomasius, Harald: siehe Anm. 1. Sieferle, Rolf Peter: Der unterirdische Wald – Energiekrise und industrielle Revolution. München 1982. Wilsdorf; Helmut; Herrmann, Walther; Löffler, Kurt: Bergbau, Wald und Flösse.